Christian DD-Mara Nach meinem ersten Jahr kontinuierlichen Lauftrainings (sonst habe ich diesbezüglich immer einen ausgiebigen Winterschlaf gehalten) sollte es am letzten Wochenende also so weit sein: Das Debut auf der Marathondistanz! (...)
Erlebnisbericht 13. Morgenpost Dresden Marathon – Christian
Nach meinem ersten Jahr kontinuierlichen Lauftrainings (sonst habe diesbezüglich ich immer einen ausgiebigen Winterschlaf gehalten) sollte es am letzten Wochenende also so weit sein: Das Debut auf der Marathondistanz!
In den beiden Jahren davor habe ich mir bei meinen Halbmarathons die Strecke schon ausgiebig anschauen können. Das Wetter war verhältnismäßig prima. Der Ernährungsplan stand. Allerlei Tipps und Tricks (Grundtenor: NICHT ZU SCHNELL ANGEHEN! und DIE ERNÄHRUNG NICHT VERGESSEN!) wurden auch eingeholt. Es konnte also nichts mehr schiefgehen… ;-)
Noch kurz ein paar Worte zur Vorbereitung: Die Triathlonsaison über habe ich mich natürlich hauptsächlich auf meine Regionalligastarts und den krönenden Abschluss mit der Mitteldistanz beim KnappenMan vorbereitet. Erst danach (ab Anfang September) konnte eine zielgerichtetere Marathonvorbereitung starten.
Eine genaue Befolgung von Jörgs Plänen ist für mich aus verschiedenen Gründen nicht möglich. Zum einen halten meine Beine noch nicht so wirklich große Lauftrainingsbelastungen ohne einen Pausentag aus und zum anderen mussten auf Grund meiner Verpflichtungen als frischgebackener Vater :-) so gut wie alle Radausfahrten zeitlich bedingt ausfallen. Eine gewisse Orientierung an den Plänen von Jörg war natürlich trotzdem möglich…
Meine wöchentlichen Laufumfänge schraubte ich nach dem KnappenMan logischerweise ein wenig nach oben. So waren in meinem Trainingstagebuch immer zwischen 50 und 77 km zu bestaunen. Die längsten Läufe waren drei 20km-Läufe und ein 30er, was mich hinsichtlich der Marathondistanz nicht unbedingt mit viel Sicherheit erfüllte, aber mehr war (verschleißfrei) leider nicht drin. Die notwendige Tempohärte holte ich mir bei ein paar Läufen zur Dresdner Bezirksrangliste, die ich schon das ganze Jahr über ab und zu heimsuche… ;-)
Um mich im Vorhinein noch ein wenig mit dem Rennverlauf zu beschäftigen erstellte ich mir noch 3 Marschtabellen. Von „schnell angehen und hinten raus etwas einbrechen“ bis „konstant durchlaufen“ war alles dabei. Nur bei den Endzeiten ließ ich mir nicht wirklich viel Spielraum. Die lag zwischen 2:56 und 2:58… :-)
Nun aber vielleicht dann doch mal zum Lauf an sich: Start war 10 Uhr bei knackigen 3°C und Sonnenschein. Ich stand in Reihe 3 und ging nach dem Startschuss erst mal frisch ans Werk, um ein bisschen Luft um mich rum zu haben. Am Ende der Ostraallee lief ich dann direkt neben Paul Schmidt und dachte mir „Hier bin ich richtig!“ ;-) Leider fing er dann auf der Marienbrücke schon an so langsam davon zu ziehen. Schade!
Die ersten Kilometer gingen schnell vorüber. Ich war damit beschäftigt in mich hinein zu hören, mein Tempo zu finden und mich von allen möglichen Leuten überholen zu lassen. Darunter waren auch Bernhard, der eigentlich mit mir laufen wollte, aber nach lockerem Schwatz einfach weiter zog, und Franco Loreck, der mir im Verlaufe des Rennens noch Motivation geben sollte, ihn wieder einzuholen (so hoffte ich).
In Höhe des Fetscherplatzes (und beim Halbmarathondurchgang) war dann jeweils Verpflegung angesagt. Meine Eltern wollten sich, nachdem ich Ihnen von meinem Marathon-Vorhaben erzählte, einfach nicht davon abbringen lassen, mich zu unterstützen. Naaa gut! :-)
Mein Vater übernahm die Versorgung vom Rad aus, was sich gerade zum Ende hin als sehr hilfreich herausstellte, denn je länger das Rennen dauerte, desto länger brauchte ich auch um meine Nahrung aufzunehmen.
Das nächste Highlight war dann natürlich das Carolaschlösschen. Wo sonst kann man sich von regionalen Größen des Triathlonsports zujubeln oder Getränke reichen lassen? Die Getränke lehnte ich natürlich auf Grund meiner guten Versorgungslage dankend ab… ;-)
Nach 15 Kilometern war ich dann so richtig gut drauf. Der Lauf lief rund und die jubelnden Zuschauermassen motivierten mich ungemein. Ab dem Halbmarathondurchgang sollte die Handbremse dann so langsam gelöst werden und die Jagdsaison beginnen. Das sollte nicht heißen, dass ich schneller werden wollte, ich wollte nur mehr Kräfte freisetzen, um mein Tempo halbwegs zu halten. ;-)
Bei Kilometer 22 kam dann langsam ein Kopfjäger-Trikot in Sicht. Die Motivation stieg. Ein-Zwei Kilometer später war der Spaß auch schon wieder vorbei, da Kopfjäger Franco schon ein wenig angeknockt war und sich hinter mir einreihte. Nun wurde es deutlich leerer auf der Strecke und auch im Kopf. Ich war auf der Suche nach Motivation und rannte nun ein paar Kilometer mit den einzigen Leuten mit, die mich auf der 2. Runde überholen sollten (darunter auch eine Dame). Da die Dame aber ein paar Kilometer später ins Unterholz abbog (und ihr Begleiter gleich mit), stand ich nun mit den beiden anderen Mitläufern alleine und leicht angeschlagen auf der Fetscherstrasse und merkte, dass es vielleicht doch nicht so super war, das leicht höhere Tempo der Gruppe mitzugehen. Mit leicht gedrosseltem Tempo hatte ich mich bis zum Großen Garten dann wieder gefangen. Ich wollte ja frisch aussehen bei den Kollegen vom TV... ;-)
Bis ich den Großen Garten dann endgültig wieder verlassen musste, hielt die Frische auch noch an. Ab nun war aber so langsam Schluss mit lustig. Der Schritt wurde von federnd zu staksig / hölzern und es war eine Spur mehr Kampf angesagt. Da ich aber auch hier noch Leute überholen konnte (insgesamt waren es auf der 2. Runde wohl so um die 20), war der Abfall wohl nicht so riesig. Kurzzeitig konnte ich mich im Damenklassement noch auf Platz 4 vor schieben, um dann von der Dame aus dem Unterholz wieder einen Platz nach hinter verdrängt zu werden.
Der restliche Weg ins Ziel war dann zwar nicht schön (dafür aber selten). Im Schlussspurt - ja so was gibt es auch im Marathon - musste ich mich noch einem heranstürmenden Kontrahenten geschlagen geben. Nachdem ich mir 200 Meter vor dem Ziel ein paar fiese Wadenkrämpfe holte, entschied ich mich Ihn lieber ziehen zu lassen und würdevoll ins Ziel zu trotten, statt noch zu stürzen und ins Ziel kriechen zu müssen. ;-)
Im Ziel durfte ich dann feststellen, dass Treppensteigen nach einem Marathon tödlich ist und Massagen gut tun. Wieder was gelernt…
Die Zeiten:
HM-Durchgang: 1:26:11
Endzeit: 2:55:53 (1:29:42)
Viele Grüße
Christian
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In den beiden Jahren davor habe ich mir bei meinen Halbmarathons die Strecke schon ausgiebig anschauen können. Das Wetter war verhältnismäßig prima. Der Ernährungsplan stand. Allerlei Tipps und Tricks (Grundtenor: NICHT ZU SCHNELL ANGEHEN! und DIE ERNÄHRUNG NICHT VERGESSEN!) wurden auch eingeholt. Es konnte also nichts mehr schiefgehen… ;-)
Christian - kann auf das Gefühl des schlüssigen Sitzes von Badekappe und Schwimmbrille noch nicht ganz verzichten...
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Noch kurz ein paar Worte zur Vorbereitung: Die Triathlonsaison über habe ich mich natürlich hauptsächlich auf meine Regionalligastarts und den krönenden Abschluss mit der Mitteldistanz beim KnappenMan vorbereitet. Erst danach (ab Anfang September) konnte eine zielgerichtetere Marathonvorbereitung starten. Eine genaue Befolgung von Jörgs Plänen ist für mich aus verschiedenen Gründen nicht möglich. Zum einen halten meine Beine noch nicht so wirklich große Lauftrainingsbelastungen ohne einen Pausentag aus und zum anderen mussten auf Grund meiner Verpflichtungen als frischgebackener Vater :-) so gut wie alle Radausfahrten zeitlich bedingt ausfallen. Eine gewisse Orientierung an den Plänen von Jörg war natürlich trotzdem möglich…
Meine wöchentlichen Laufumfänge schraubte ich nach dem KnappenMan logischerweise ein wenig nach oben. So waren in meinem Trainingstagebuch immer zwischen 50 und 77 km zu bestaunen. Die längsten Läufe waren drei 20km-Läufe und ein 30er, was mich hinsichtlich der Marathondistanz nicht unbedingt mit viel Sicherheit erfüllte, aber mehr war (verschleißfrei) leider nicht drin. Die notwendige Tempohärte holte ich mir bei ein paar Läufen zur Dresdner Bezirksrangliste, die ich schon das ganze Jahr über ab und zu heimsuche… ;-)
Anne
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Um mich im Vorhinein noch ein wenig mit dem Rennverlauf zu beschäftigen erstellte ich mir noch 3 Marschtabellen. Von „schnell angehen und hinten raus etwas einbrechen“ bis „konstant durchlaufen“ war alles dabei. Nur bei den Endzeiten ließ ich mir nicht wirklich viel Spielraum. Die lagen zwischen 2:56 und 2:58… :-)
Nun aber vielleicht dann doch mal zum Lauf an sich: Start war 10 Uhr bei knackigen 3°C und Sonnenschein. Ich stand in Reihe 3 und ging nach dem Startschuss erst mal frisch ans Werk, um ein bisschen Luft um mich rum zu haben. Am Ende der Ostraallee lief ich dann direkt neben Paul Schmidt und dachte mir „Hier bin ich richtig!“ ;-) Leider fing er dann auf der Marienbrücke schon an so langsam davon zu ziehen. Schade!
Die ersten Kilometer gingen schnell vorüber. Ich war damit beschäftigt in mich hinein zu hören, mein Tempo zu finden und mich von allen möglichen Leuten überholen zu lassen. Darunter waren auch Bernhard, der eigentlich mit mir laufen wollte, aber nach lockerem Schwatz einfach weiter zog, und Franco Loreck, der mir im Verlaufe des Rennens noch Motivation geben sollte, ihn wieder einzuholen (so hoffte ich).
Alex läuft die Strecke mittlerweile blind...
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In Höhe des Fetscherplatzes (und beim Halbmarathondurchgang) war dann jeweils Verpflegung angesagt. Meine Eltern wollten sich, nachdem ich Ihnen von meinem Marathon-Vorhaben erzählte, einfach nicht davon abbringen lassen, mich zu unterstützen. Naaa gut! :-) Mein Vater übernahm die Versorgung vom Rad aus, was sich gerade zum Ende hin als sehr hilfreich herausstellte, denn je länger das Rennen dauerte, desto länger brauchte ich auch um meine Nahrung aufzunehmen.
Das nächste Highlight war dann natürlich das Carolaschlösschen. Wo sonst kann man sich von regionalen Größen des Triathlonsports zujubeln oder Getränke reichen lassen? Die Getränke lehnte ich natürlich auf Grund meiner guten Versorgungslage dankend ab… ;-)
Nach 15 Kilometern war ich dann so richtig gut drauf. Der Lauf lief rund und die jubelnden Zuschauermassen motivierten mich ungemein. Ab dem Halbmarathondurchgang sollte die Handbremse dann so langsam gelöst werden und die Jagdsaison beginnen. Das sollte nicht heißen, dass ich schneller werden wollte, ich wollte nur mehr Kräfte freisetzen, um mein Tempo halbwegs zu halten. ;-)Bei Kilometer 22 kam dann langsam ein Kopfjäger-Trikot in Sicht. Die Motivation stieg. Ein-Zwei Kilometer später war der Spaß auch schon wieder vorbei, da Kopfjäger Franco schon ein wenig angeknockt war und sich hinter mir einreihte.
Verpflegungsstand des TV DD: Mirikaline rührt den Zaubertrank an...
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Nun wurde es deutlich leerer auf der Strecke und auch im Kopf. Ich war auf der Suche nach Motivation und rannte nun ein paar Kilometer mit den einzigen Leuten mit, die mich auf der 2. Runde überholen sollten (darunter auch eine Dame). Da die Dame aber ein paar Kilometer später ins Unterholz abbog (und ihr Begleiter gleich mit), stand ich nun mit den beiden anderen Mitläufern alleine und leicht angeschlagen auf der Fetscherstrasse und merkte, dass es vielleicht doch nicht so super war, das leicht höhere Tempo der Gruppe mitzugehen. Mit leicht gedrosseltem Tempo hatte ich mich bis zum Großen Garten dann wieder gefangen. Ich wollte ja frisch aussehen bei den Kollegen vom TV... ;-)
Bis ich den Großen Garten dann endgültig wieder verlassen musste, hielt die Frische auch noch an. Ab nun war aber so langsam Schluss mit lustig. Der Schritt wurde von federnd zu staksig / hölzern und es war eine Spur mehr Kampf angesagt. Da ich aber auch hier noch Leute überholen konnte (insgesamt waren es auf der 2. Runde wohl so um die 20), war der Abfall wohl nicht so riesig. Kurzzeitig konnte ich mich im Damenklassement noch auf Platz 4 vorschieben, um dann von der Dame aus dem Unterholz wieder einen Platz nach hinter verdrängt zu werden.
Und wenn Adamlix verteilt, stehen nicht nur die Gallier an...
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Der restliche Weg ins Ziel war dann zwar nicht schön (dafür aber selten). Im Schlussspurt - ja so was gibt es auch im Marathon - musste ich mich noch einem heranstürmenden Kontrahenten geschlagen geben. Nachdem ich mir 200 Meter vor dem Ziel ein paar fiese Wadenkrämpfe holte, entschied ich mich Ihn lieber ziehen zu lassen und würdevoll ins Ziel zu trotten, statt noch zu stürzen und ins Ziel kriechen zu müssen. ;-)
Im Ziel durfte ich dann feststellen, dass Treppensteigen nach einem Marathon tödlich ist und Massagen gut tun. Wieder was gelernt…
Die Zeiten:
HM-Durchgang: 1:26:11
Endzeit: 2:55:53 (1:29:42)
Viele Grüße
Christian
Ergebnisse der TV-Athleten
Marathon Halbmarathon 10K
Paul Schmidt  02:22:03 Harald Harnisch 01:13:50 Anton Clauß 00:35:36
Christian Pfeifer  02:55:53 Rajko Sickert 01:18:48 Daniel Burckhardt 00:38:38
Alexander Kummer  02:57:11 Bernhard Hentrich 01:26:10 Felix Urbitsch 00:39:28
Andreas Jalowi  03:12:36 Adrian Lackenmacher 01:49:43 Wilhelm Horn 00:40:18
Uwe Burckhardt  03:19:22 Anne Jentzsch 02:13:26
Till Kodaneck  03:19:58
Annett Finger  03:25:06
Max Gaumnitz (in spe) ;o) 03:25:42
Olaf Schäfer  03:30:39